Freitag, 26. Januar 2007
Das rote Zeug ist schuld!
Weil ich heute mal wieder auf der Seite meines früheren Arbeitgebers vorbeigesurft bin und auch Freitag ist, habe ich einen guten Rat fürs Wochenende.
Ganz kostenlos.

Dazu muß ich Euch folgende Geschichte erzählen. Naja, eigentlich ist es mehr eine Begebenheit.

Vorwort
Da ich ja nur am Wochenende hinter der Theke stehe, muß ich nebenbei auch noch arbeiten. Das tue ich wie eine Vielzahl der Menschen in einem Büro. Bis vor einem Jahr war ich auch noch angestellt. So mit Chef und Vorgesetztem usw.

Es war einmal...
Es ist Mittwoch. Ca 21.00 Uhr. Donnerstag ist ein Feiertag. Ich muß um 22.00 Uhr in der Nachtgalerie an der Bar stehen.

Also gehe ich ins Büro vom Chef. Er sitzt vorm Rechner und zündet sich gerade eine Zigarette an. Neben seinem Bildschirm steht eine Flasche Bier. Sie ist offen. Und halb leer. Oder halb voll und nicht verschlossen. Je nach dem wie man es betrachtet. Neben dem Augustiner steht ein Weinglas mit Wasser. Momentmal, hab ich gerade Wasser gesehen? Um die Uhrzeit beim Chef auf Tisch? Als er einen Schluck nimmt entpuppt sich das Wasser als recht zähflüssig. So wie Vodka der aus dem Eisfach kommt. Ich bin beruhigt. Es ist alles in Ordnung. Niemand ist krank und keiner muß sterben. :-)

"Herr Müller, (Name geändert) ich geh jetzt. Ich muß weiter zur nächsten Arbeit.", sage ich. Er schaut mich an. Dann erwiedert er: "Bernd, wie heißt der Laden wo sie immer rumhöppeln?" (höppeln ist sein Lieblingswort und ist ungefähr so universell verwendbar wie "schlumpfen") "Nachtgalerie, an der Hackerbrücke. Wieso?" - "Ahmm, vielleicht schau ich da heute mal vorbei" Was?! "Okay, ich schreib Sie auf jeden Fall mal auf die Gästeliste." entgegne ich." - "Ja. Und falls wir uns nicht mehr sehen Bernd, Sie denken an unseren Termin morgen um 14.00 Uhr?" - "Geht klar Herr Müller." (Name immer noch geändert)

Es ist kurz vor elf. Die Nachtgalerie füllt sich langsam. What the f**k Da steht mein Chef ausm Büro. Das hätte ich nicht gedacht. Ich gehe zu ihm und frage was er trinken möchte. - Wir trinken jeder 2 Stamperl Vodka und ich stelle ihm noch einen Vodka-Kirsch hin. Er erzählt mir derweil seelenruhig, daß er keinen Eintritt zahlen mußte. Deswegen hab ich Ihn ja auf die Gästeliste geschrieben Er hat sich als mein Vater ausgegeben. Mein Dad?! Bin ich jetzt auf dem Turm von Pisa? Hier läuft was schief!!! "Aber Herr Müller (ist nicht sein richtiger Name), ich hab Sie doch extra auf die Gästeliste geschrieben..." Es ist ihm egal, es hat ja auch so geklappt.

Er kommt noch ein paar mal vorbei und wir trinken ein Stamperl Vodka und er Vodka-Kirsch. Das letzte Mal als er an der Bar steht bevor ich ihn aus den Augen verliere fragt er was das rote Zeug ist. "Limes. Ist aus Erdbeeren und Vodka gemacht" sage ich. Er will es probieren. Ich mag es nicht, aber des Menschen Wille ist sein Himmelreich Nach der kleinen Kostprobe dreht er sich um und verschwindet in der Masse. Mir ist es egal, der Abend ist eh sehr lustig. Olli und ich geben mächtig Gas aber das ist eine andere Geschichte.

Zwischendurch kommt noch der Flo, auch Chef, aber nicht im Büro sondern in der Nachtgalerie, der andere Chef halt... um Geld abzuholen und meint zu mir: "Berndi, weißt wer da ist? Dein Papa. Das finde ich ja nett" Ich verzichte auf jeglichen Widerspruch. Ich trink lieber noch einen Jägermeister...

Am nächsten Morgen wach ich auf und hab einen Schädel beeinander, daß es der Sau graust.


Ich nach der Nachtschicht... Naja, eigentlich wars eher ein Kater.

Egal. Ich muß mich beeilen. Ich hab um 2 den wichtigen Termin mitm Chef. Und es ist schon 1. Also ab unter die Dusche und nichts wie rein in die U-Bahn. Doch halt. Nächste Station muß ich wieder raus. Habe kein Frühstück gehabt. Also schnell zum Pizzastand und fetthaltig eingekauft.

Gerade will ich mit der Speisung meinerselbst beginnen. F**k, welche Evolutionsbremse ruft denn jetzt an? Es ist mein Chef. Um kurz nach halb zwei. Er ruft von daheim an.

"Herr Müller (nein, den echten Namen verrate ich nicht), wie geht´s? Sie noch daheim? Wir treffen uns doch gleich?" Vom anderen Ende der Leitung schnarrt es mir röchelnd entgegen: " Nein, wir müssen den Termin verschieben. Heute gehts nicht." - "Wieso? War doch schon lange ausgemacht." - "Ich kann nicht. Mir tut alles weh." ?!!! "Ich bin gestern raus aus ihrem Laden und zack an der frischen Luft, bin ich umgekippt. Ich bin die vier Treppenstufen am Eingang runtergeflogen und mit allen meinen Klamotten unten im Matsch aufm Parkplatz gelandet. Aber ich kann mich nicht daran erinnern, weil mir schwarz vor Augen war...!" - "..." - "Und das nächste was ich weiß ist, daß mich ein paar von den Jungs an der Tür hochgehoben haben und mich die Auffahrt rauf zu den Taxen geschleppt haben. Da wollte mich der Fahrer erst nicht mitnehmen, weil ich so schmutzige Klamotten hatte... Ich hab ihm dann nen 50er gegeben dafür, daß er mich nach Hause bringt." - "Aber was war denn los?" - "Ich war einfach fertig. Die Frischluftwatschn war zu heftig. Das rote Zeug am Schluß war schuld. Das hat es echt in sich. Das war zuviel für mich!" ...

Die Moral
Und was lernen wir daraus fürs weggehen heute Abend? Trinke nicht soviel. Limes ist ungesund. Greif lieber zum Jägermeister.

Zum Start ins Wochenende allen eine gute Party. Wir sehen uns spätestens morgen in der Nachtgalerie.

Berndi
I can´t wait for the weekend to begin

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