Montag, 5. März 2007
Vom kennenlernen und anderen Körbchen (Teil 1)
Weil heute Montag ist bin ich nachdenklich. – Oder bin ich nur müde, weil mich der Hartinger gestern Nacht gezwungen hat noch was mit ihm trinken zu gehen. :-) – Und das Wetter ist auch nicht besonders. Zeit sich Gedanken zu machen. Über die Klimakatastrophe, Angie Merkels Leibschneider, Falschparker und über die Liebe.

Da kommt mir ein schreklicher Gedanke. Gibt es so was wie Liebe eigentlich noch? Oder besteht die nur noch aus Null und Eins. Was ich meine ist, wie lernt man als junger Mensch denn heute jemanden kennen? Wenn ich mir die ganzen Neu.de, Lokalisten und Xings dieser Welt anschaue beschleicht mich ein unangenehmes Gefühl.

Früher – Ja ich bin schon etwas älter :-) – hat man das persönlich gemacht. Zum Beispiel in der Nachtgalerie. Da ist man dann je nach Alter zielstrebig auf die Auserwählte zugesteuert oder hat rumgedruckst und wollte einen Freund vorschicken. Doch am Ende hat man doch irgendwie einen Gesprächsanfang gefunden. Und das gute daran war die umgehende Rückmeldung. Entweder gabs eine Watschn oder man ist zusammen an die Bar um sich bei einem Kaltgetränk näher kennenzulernen. Im Klartext entweder gabs nen Korb oder Du warst im Bilde über die Körbchen... ...größe.
– Die gute alte Zeit –

Heute läuft das offensichtlich anders. Das einzige was vorgeschickt wird ist eine e-Mail oder sonstige Netzwerk-Nachricht. Trinken geht man auch nimmer. Es wird lieber ein Blog eröffnet, dort stellt man digitalisierte Abbildungen von Getränken online und schreibt ein frisches Prost! dazu. Dann schreiben einige andere tausend irgendwas ähnlich geistreiches dazu und stellen noch viel mehr Getränkebilder online. – Und am Ende sind alle besoffen von sich selbst. Oder wie? –

Naja irgendwie kann es mir auch egal sein. Ich frag mich nur, wie diese Leute mal was erleben wollen. So Dinge wie das z. B.:
Ich stehe wie fast jeden schönen Samstag-Abend an der Nachtgaleriebar. Eine Kundin, – nennen wir sie Ute –, von der Agentur bei der ich damals noch gearbeitet habe hat sich für den späteren Abend angekündigt. Ute ist hübsch. Und auch im richtigen Alter. Es gibt nur ein Problem. Mit Kunden fängt man nichts an. – Für nette Gäste an der Bar gilt diese Regel natürlich nicht. Sind ja Gäste und keine Kunden. –

Wie auch immer, sie kommt und hat sichtlich vorher schon wo anders gefeiert. Sie hat auch noch Ihre Freundin mitgebracht. Und das obwohl die an Krücken geht, weil sie was am Meniskus hat. Bei mir angekommen feiert sie munter weiter. Und gibt auch den einen oder anderen aus. – Ein nettes Mädchen, nicht wahr. :-) – Doch auf einmal ist Sie weg. Dabei stand sie gerade noch direkt vor meiner Bar. Ich beuge mich nach vorne über den Tresen und sehe auf dem Rücken liegen. Ihre Freundin beugt sich über sie. Sieht nicht so gut aus.

Ich laufe um die Bar und frage was los ist. Ute hat beim tanzen die Manöver zu krass gewählt und ist hingefallen. Dummerweise hat sie zum abstützen aber ihren Kopf gewählt. – Ja klar ist sie blond – Jetzt hat sie natürlich Schädel weh. Ich sage: Komm ich bring dich raus zu den Sanitätern die sollen sich das mal ansehen. Dort angekommen will Ute aber lieber noch nen Vodka-Bull. Weder meine noch des Sanis Ratschläge interessieren sie nicht. Sie ist schon wieder auf dem Weg rein.

Drinnen angekommen geht die Party weiter. Bis das Licht uns scheidet. Ich geh abrechnen und sie nach Hause. Aber denkste. Als ich vom Abrechnen zurück komme warte sie am Ausgang auf mich. – Ohne Freundin. Die ist schon zu Hause. Und jetzt soll ich sie heim bringen. Ihr Kopf tut weh und überhaupt ist sie auf einmal sehr anhänglich....

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Die Fortsetzung gibts morgen. :-P – Falls es jemanden interessiert... –

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