Mittwoch, 25. Juli 2007
Ich will doch nur meine Ruhe haben!
Heute klingelt das Telefon. Der Kunde ist dran. Er hat nen Schreiben vom Anwalt wegen einer Markenrechtsverletzung. Seine Stimme vibriert etwas.

Dann kommt ein Spezel ins Büro. Er ist sitzengelassen worden. Und seine Flamme ist zurück zum Ex. Außerdem werden Sie in 3 Monaten heiraten und die gemeinsame neue Wohnung ist auch schon gefunden.

Als nächstes die Meldung aus Vietnam. Die Shirts so zu bedrucken, wie geplant funktioniert nicht. – Wie geht nicht? Habe doch hier T-Shirts, wo das drauf ist? – Der Agent jammert was von Regenzeiten und Luftfeuchtigkeit. ???

Das Handy piept. Es ist die Mama. Sie will wissen, ob ich was von meinem Bruder weiß. Er hat sich von der Freundin getrennt und gleich ne Neue aufgefahren. – So hätte es der Spezi auch machen sollen. Kleiner Tipp an dieser Stelle –

Ich geh runter zum Auto. Der Parkwächter biegt gerade um die Ecke in die nächste Straße. Das an meinem Scheibenwischer ist kein Werbeflyer. Es ist natürlich ein Strafzettel!

Jetzt klingelt auch schon wieder das Handy. Ein Bewerber will mich mitten auf der Straße davon überzeugen, daß ich genau ihn einstellen muß, um die Weltherrschaft an mich zu reißen. Ja, ja sage ich. – Ich hab nen Termin bei meinem Golftrainer, verdammt! –

Verdammt kann ich nicht einfach meine Ruhe haben?

Ich sehne mich nach einem Ort, an dem Harmonie herrscht, wo die Menschen gute Laune haben und ihre Alltagssorgen vergessen haben.

Zum Glück kenne ich einen solchen Ort. Die Nachtgalerie in der Landsbergerstraße 185. Und das beste ist: Heute ist geöffnet. Und ich stehe an der Bar.

Die Techniker Abschluß Party ist meine Rettung. Es wird laut, aber ich hab meine Ruhe.

Jetzt ist aber Ruhe

Berndi



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Dienstag, 24. Juli 2007
Der Feierinfarkt
Afterwork, Afterhour, Aftershow-Party, heute ist einfach alles After. Sogar Aftereight. Doch was ist davor? Und was kommt nach After? Was davor ist, ist ganz klar. Pre. Preopening zum Beispiel. Nach After, so haben wir bereitwillig gelernt, kommt After-After. Zum Beispiel die gleichnamige Hour. Das wiederrum wirft die Frage auf, ob nach dieser einen Stunde ein weiteres After vorne drangestellt wird. Stunde für Stunde, bis vor lauter After gar keiner mehr weiß wer vorne ist. Hier lässt sich sicherlich einwenden, daß dort wahrscheinlich die Partys der ersten Stunde stehen. Kann gut sein, daß Formate wie zum Beispiel die Unibalz den Party-Stein ins Rollen gebracht haben.

Doch inzwischen ist aus dem Stein eine Gerölllawine geworden, die droht sich selbst unter sich zu begraben. Letztens haben ein paar arme Mitbürger sogar ein Opening verpasst, weil der Planer für das Nachtleben zu klein war und sie den Termin nicht mehr eintragen konnten. Wieder andere Nachtschwärmer, schwärmen nun nicht mehr durch die selbige, da sie nämlich zu Gast in der Gummizelle sind. – Nein das ist kein neuer Laden, das ist ein Zimmerchen in der Irrenanstalt – Da sie das Taxi nicht schnell genug von einem Afterdings zum nächsten Pre-After Happening und weiter zum After-After-Irgendwas gebracht hat, wollten sie dem Wagen mit ner Ladung Koks helfen auf Touren zu kommen. Der Taxifahrer hat sie für verrückt erklärt, als sie das weiße Pulver in den Tank gekippt haben...

Dabei ist die Misere schon zu verstehen. Kaum ist eine Party da, ist sie auch schon wieder weg. Der Macher ist pleite, das Konzept hat nicht gestimmt oder die Betriebserlaubnis ist erloschen. Sofern es überhaupt eine gab. Und wer also nicht schnell genug war, hat etwas verpasst. Es gibt nur wenige Ausnahmen, die seit Jahren Woche für Woche einfach da sind. Veranstaltungen die so regelmäßig und konstant sind, wie ein Versprecher vom Edmund Stoiber. Musikverkehr heißt ein Vertreter dieser seltenen Spezies.

Nicht selten steht man dafür vor einer Flut von Veranstaltungsplakaten und kann sich zwei Minuten später nicht mehr dran erinnern, wer eigentlich was wo und warum feiert. Welches Special hier läuft und welche Musik dort gespielt wird. Und irgendwann kolabiert das Gehirn. Du liegst am Boden, starrst in den Himmel, siehst Noten am Ende des Firmaments tanzen, glaubst die Farben des Himmels trinken zu können und hast panische Angst vor Deinem Party-Filofax. Er neigt sich über Dich und öffnet drohend seine Kalenderübersicht, während Du Dich fühlst, als würden tausend Limes Dein Gehirn zermartern und Dich das Gewicht von Anna Nicoles Brüsten in die Erde drücken.

Jetzt ist es soweit! Du hast den Feierinfarkt!

Lass es nicht so weit kommen!!!

Wir sind für Dich da. Jedes Wochenende!

Mit drei Musikareas, mit Getränkepreisen die very Special sind, mit Partys die seit über 10 Jahren so aktuell sind wie am ersten Tag. Ohne Pre und After. Ganz einfach:

Feiern ohne Nebenwirkung!

Danke Nachtgalerie!



Ich hoffe Ihr verzeiht mir, dass der Beitrag etwas glorifizierend ist. – Mußte aber mal raus –

Wir sehen uns.

Dr. Sommer Fest (Sprechstunde am 27. Juli ab 22 Uhr)

aka
Berndi



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Montag, 23. Juli 2007
Verdankt noch mal!
Hallo Welt,

ich bin schon seit 189 Tagen hier mit dem Blogger online. Und ich finde in diesem Alter kann man schon mal komisch sein. Oder vielleicht auch altmodisch?

Wie auch immer. Ich hatte am Samstag relativ viel Zeit die Umgangsformen zu studieren. Bzw. das was davon übrig geblieben ist. Denn anscheinend sind diese nicht nur altmodisch, sondern ganz aus der Mode gekommen.

Aber der Reihe nach. Ich stehe im Nachtgalerie Foyer an der Cocktailbar. Da ist die Musik relativ dezent, so daß man eigentlich alles hören kann was im Umkreis der Theke gesprochen wird. Ich schüttel mir gerade die Seele aus dem Leib, um einen weiteren Cocktail zu servieren. Ich hab das Glas noch gar nicht abgestellt, da knallt mir ein "Hey! Einmal Sex on the Beach!" von der Seite entgegen.

Es ist ein Typ, der vorher schon die ganze Zeit gefiept hat wie ein Wildschwein mit Regelbeschwerden. Währenddessen hat er wohl auch das Wort Gentleman aus seinem Gedächtnis gestrichen. Das neben ihm ein etwas kleineres Mädel steht, die auch darauf wartet ein Getränk zu ordern hat er nicht zur Kenntnis genommen.

Jungs! Wenn nur ein paar Menschen anstehen, dann ist Ladies first eigentlich keine Frage, sondern ein Gesetz!

Und noch etwas, meine Eltern haben mir beigebracht Bitte und Danke zu sagen. Das ist aber eine Vokabel die zumindest am Samstag, als ich mal darauf geachtet habe sehr unterging. Anscheinend denken immer mehr, daß das Zauberwort an der Bar "aber mach ihn mir schön stark" zu sein scheint. – Ich wage das zu bezweifeln... –

Woran das liegt weiß ich nicht. Dabei wird sogar im Bierzelt auf der Wiesn das Danke - Bitte geübt. Da will ich nicht hinten anstehen. Prost Ihr Säcke!


Danke, für Eure Aufmerksamkeit.

Der 13. Apostel.
Euer Moralapostel Berndi



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